Arbeiten bei NGOs: "Das Wir steht im Vordergrund"

Anastasija Block, Jahrgang 1984, hat VWL studiert. Heute arbeitet sie in der Finanzabteilung von Care Deutschland Luxemburg e.V. Wie es dazu kam und was sie an ihrer Arbeit schätzt, verrät sie im Interview.

Symbolbild: Lucy Brown - loca 4 motion
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Arbeitgeber

Berufseinstieg bei der Generali: Interview mit Ruth

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Berufseinstieg

Der aktuelle Arbeitsmarkt für Volkswirte

Sie haben VWL studiert - und sind bei einer Nichtregierungsorganisation gelandet. Wie kam es dazu? Auf Care Deutschland-Luxemburg bin ich bei der Suche nach einem Praktikumsplatz aufmerksam geworden. Dabei habe ich festgestellt, dass ich mich hier sehr wohl und gut aufgenommen fühle. Das Arbeitsklima, das nicht durch ewige Konkurrenz zwischen Mitarbeitern geprägt ist und die Ziele der Organisation an sich haben mich überzeugt, mich beruflich für eine Hilfsorganisation zu engagieren.

Was genau machen Sie dort? Ich arbeite als Assistentin in der Abteilung Finanzen und Verwaltung. Da wir eine kleine Abteilung sind, ist mein Verantwortungsbereich sehr vielfältig. Darunter fallen Aufgaben wie die Erfassung und Auswertung von Daten im Buchhaltungsprogramm und die Verwaltung des Anlagevermögens.

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Was zeichnet die Arbeit bei Care aus? Die Arbeit von Care zeichnet vor allem ihre schnelle und wirksame Hilfe in Kriegs- und Katastrophengebieten aus. Neben der Nothilfe legt die Organisation großen Wert auf langfristige Entwicklungsprojekte in den ärmsten Regionen der Welt. Dazu zählen die Ausbildung, Verbesserung der Gesundheit und Ernährung, Schaffung neuer Einkommensquellen und andere nachhaltige Projekte. Wir legen dabei einen besonderen Fokus auf Frauen und Mädchen. Denn die Erfahrung zeigt: Wenn man ihnen eine Chance gibt, helfen sie sich selbst, ihrer Familie und der ganzen Gemeinde aus der Armut.

Was gefällt Ihnen besonders an Ihrem Job? Mit meinem Arbeitsplatz habe ich ein sehr nettes und hilfsbereites Team gewonnen. Ein gutes Arbeitsklima und das Gefühl, dass man etwas Gutes für andere Menschen tut, sind die wichtigsten Gründe, weswegen ich hier gerne arbeite.

Kommt ein beruflicher Wechsel in die Wirtschaft grundsätzlich für Sie infrage? Ich kann das nicht ausschließen. Im Leben ist alles möglich. Am liebsten würde ich aber im sozialen Bereich bleiben, sollte es zu einem Berufswechsel kommen. Die gemeinnützige Arbeit macht einfach mehr Freude und gibt einem ein zufriedenes Gefühl.

Auf welche Kriterien würden Sie dann besonders Wert legen? Auf jeden Fall wären die wohltätig ausgerichteten Schwerpunkte des Unternehmenskonzeptes und ein nettes Arbeitsumfeld die wichtigsten Kriterien bei einem Jobwechsel.

Welche Kompetenzen und Soft Skills sind besonders wichtig, wenn man bei einer NGO arbeiten will? Bei der Frage kommt es natürlich auf die Abteilung und auf das Aufgabengebiet an. Was ich aber für eine der wichtigsten Kompetenzen in jedem Bereich unserer Organisation halte, ist die Teamfähigkeit. Nur in einem guten, zusammengewachsenen Team kann man viel erreichen.

Was sollten Absolventen beachten, die sich für einen Job bei einer gemeinnützigen Organisation interessieren? Von Vorteil sind Kenntnisse in mehreren Fremdsprachen, die passende Ausbildung und gute soziale Kompetenzen. Man sollte sich aber auch im Klaren sein, dass bei einer gemeinnützigen Organisation nicht persönliches Kapital im Zentrum steht, sondern das Gemeinwohl und gerechte Chancenverteilung. Hier steht nicht das Ich im Vordergrund, sondern das Wir.

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