Internationale Jura-Karriere: Mit Auslandserfahrung weltweit mitspielen

Eine internationale Karriere ist der Traum vieler Nachwuchsjuristen: Gestern ein Meeting in Paris, heute eine Telefonkonferenz mit chinesischen Kollegen und nächste Woche ein Beratungstermin mit einem wichtigen Mandanten in Washington D.C.

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Frühe Entscheidung

"Ich habe mich schon früh mit dem Gedanken auseinandergesetzt, international zu arbeiten“, sagt Dr. Stephan Wilske, der in Tübingen Politik und Jura studierte und mit der Entscheidung für die internationale Ausrichtung „einen gezielten Ausbruchsversuch aus der schwäbischen Idylle“ unternahm. In Aix-en-Provence erwarb er den Abschluss "Maîtrise en droit", absolvierte seine Referendarwahlstation in Washington D.C. und schloss sein LL.M.-Studium an der University of Chicago ab. Schließlich arbeitete er in einer großen New Yorker Kanzlei und kehrte 1996 nach Deutschland zurück, wo er im Stuttgarter Büro von Gleiss Lutz tätig ist.

Heute ist er fast ausschließlich in internationalen Schiedsverfahren tätig und hält zu diesem Thema auch Vorträge rund um den Globus. Eine solche internationale Karriere, wie Dr. Stephan Wilske sie eingeschlagen hat, ist der Traum vieler Jura-Absolventen. Doch gerade die hier nachgezeichnete Biografie zeigt, dass die Vorbereitung einer solchen Traum-Karriere neben Flexibilität auch viel Engagement und Mut voraussetzt.

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Vielfältige Aufgaben

Die Aufgaben für international tätige Juristen sind vielfältig. Neben Tätigkeiten im diplomatischen Dienst, bei der EU-Kommission oder in der Rechtsabteilung eines internationalen Konzerns sind sie vor allem in internationalen Großkanzleien beschäftigt. In den Bereichen M&A, Gesellschaftsrecht oder Private Equity beraten sie beispielsweise national und international führende Unternehmen, Investmentbanker und Private-Equity-Häuser bei Transaktionen, Restrukturierungen und Angelegenheiten des Wirtschafts-, Gesellschafts-, Immobilien- oder Arbeitsrechts. Beim Schutz von Marken kann auch das Markenrecht ein gefragtes Rechtsgebiet sein. Im Versicherungsrecht beraten sie beispielsweise internationale Versicherungen, die auf dem deutschen Markt tätig werden wollen, und im Bereich Finance geht es unter anderem um die Finanzierung internationaler Projekte.

Rüstzeug für die internationale Karriere

Wer mit dem Gedanken spielt, als Jurist international tätig zu werden, muss vor allem eines mitbringen: gute Sprachkenntnisse. Besonders die englische Sprache – inklusive Rechtstermini – sollte sicher in Wort und Schrift beherrscht werden. "Ob wir nun für deutsche oder ausländische Mandanten arbeiten: Grenzüberschreitende Transaktionen werden ganz überwiegend in englischer Sprache verhandelt und dokumentiert", bestätigt Dr. Martin Schulte, Partner der international tätigen Wirtschaftskanzlei DLA Piper. Neben Englisch sind in nicht-englischsprachigen Ländern natürlich auch Kenntnisse der jeweiligen Landessprache von Vorteil, „aber in aller Regel reicht gutes Englisch aus – Schwächen darin lassen sich durch nichts ausgleichen“.

Voraussetzung Interkulturelle Kompetenz

Aber nicht nur dies ist wichtig, sondern auch die sogenannte interkulturelle Kompetenz. Gefragte Eigenschaften sind hier beispielsweise Integrationsbereitschaft, soziale Sensibilität und Anpassungsvermögen – sowohl bei der Zusammenarbeit mit Kollegen, als auch mit Mandanten. "Man sollte sich in den internationalen Fall und die spezielle Interessenslage des ausländischen Mandanten hineindenken können. Schließlich ist es unsere Aufgabe, eine verlässliche Brücke zwischen beiden Ländern und Rechtssystemen zu schlagen", sagt Dr. Joachim Rosengarten, Partner bei der international tätigen Kanzlei Hengeler Mueller in Frankfurt und Vorstandsmitglied der Deutsch-Amerikanischen Juristen-Vereinigung (DAJV). "Man muss auf Augenhöhe sein“, ergänzt sein Kollege Dr. Stephan Wilske. "Das heißt auch, dass man sich zum Beispiel mal mit Baseball beschäftigt hat und davon beim Smalltalk profitieren sowie eine Vertrauensbasis zum Mandanten schaffen kann."

Nicht mit Einzelgängern

Aber auch andere Soft Skills wie Kommunikationsbereitschaft, Teamgeist, intellektuelle Neugier sowie die Fähigkeit, wirtschaftliche Fragestellungen zu erfassen und juristische Lösungen zu entwickeln, sind unabdingbar. "Arbeit an großen Unternehmenstransaktionen ist immer Team­work: Gemeinsam mit deutschen und ausländischen Kollegen der jeweiligen Sozietät, mit Mandanten, Investmentbankern und Wirtschaftsprüfern.

Der juristische Einzelgänger, mag er noch so brillant sein, ist kaum noch gefragt", sagt Dr. Martin Schulte, der bei DLA Piper u.a. weltweit operierende Wirtschaftsunternehmen bei Unternehmenskäufen, Umstrukturierungen, Privatisierungen und Joint Ventures berät. "Wer sich bereits im Studium engagiert hat, wessen Interesse auch über ‚den Tellerrand’ hinaus geht, hat ein dickes Plus."

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