Vor- und Nachteile von Trainee-Programmen: Wann ist ein Traineeship das Richtige für dich?

Ein gutes Trainee-Programm eröffnet dir echte Karriere-Perspektiven im Unternehmen. Auch einige der Vorstandschefs deutscher Dax-Konzerne sind als Trainee gestartet, in den Programmen wird häufig die Grundlage für einen steilen Aufstieg gelegt. Oft beginnen Trainees heute mit einem unbefristeten Vertrag, der die Übernahme nach Abschluss des Programmes vorsieht. Eine schöne Sache, die dir Sicherheit verschafft – und durch die ein Traineeprogramm mit dem Direkteinstieg mithalten kann.

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Was ist ein Trainee-Programm?

Kurz gesagt handelt es sich um eine praktische Ausbildung nach dem Uni-Abschluss. Sie vermittelt Berufseinsteigern die wichtigsten Kenntnisse und Kompetenzen für den Karrierestart, oft bilden Unternehmen hier ihre Führungskräfte der Zukunft aus. Trainees können dabei (im Normalfall) von gründlicher Einarbeitung und enger Betreuung profitieren. Der Trainee-Begriff ist allerdings nicht geschützt, deshalb gibt es keine einheitlichen Vorgaben. Die folgenden Punkte gelten als Grundlage für die meisten Trainee-Stellen – darüber hinaus gibt es große Unterschiede je nach Branche und Unternehmen.

Welche Arten von Trainee-Programmen gibt es?

Die meisten Trainees steigen nach ihrem Hochschulabschluss als Vollzeitkräfte in Unternehmen ein. Teilzeit-Programme oder ein Trainee-Studium, bei dem sich Arbeitszeit und Vorlesungen abwechseln, sind eher die Ausnahme. Aber auch diese Möglichkeit steht dir offen – falls du zum Beispiel nach deinem Bachelorabschluss als Trainee einsteigen und nebenbei einen Master machen möchtest. Klassischerweise durchläufst du mit einer Trainee-Stelle eine grundlegende Ausbildung in verschiedenen Abteilungen des Unternehmens. Häufig kannst du aber auch als Trainee Schwerpunkte setzen: Einige Arbeitgeber schreiben fachspezifische Programme aus, bei denen du gezielt auf einen konkreten Job vorbereitet wirst. Diese Variante ist für dich geeignet, wenn du schon genaue Vorstellungen von deinem weiteren Weg hast – und dich nicht erst im Trainee-Programm orientieren möchtest.

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Wie sind Dauer und Ablauf der Programme?

Wie lange Trainee-Programme dauern, ist unterschiedlich. Du kannst dich an dieser Faustregel orientieren: Bei weniger als zwölf und mehr als 24 Monaten solltest du skeptisch werden. 17 Monate sind ein guter Richtwert, denn in deutlich kürzeren Programmen kannst du weder viel lernen noch ein Netzwerk im Unternehmen aufbauen. Und mehr als zwei Jahre Trainee-Ausbildung braucht nach dem Studium eigentlich niemand mehr – hier könnte die Gefahr bestehen, dass du als qualifizierter Hochschulabsolvent ausgebeutet wirst.

Laut dem Trainee-Special der Studie JobTrends Deutschland 2016 durchlaufen Trainees im Schnitt mindestens vier Abteilungen des Unternehmens und sind dort jeweils rund vier Monate beschäftigt. So kannst du herausfinden, welche Aufgaben dir besonders liegen und welche Abteilung zu dir passt – und dich möglicherweise im weiteren Trainee-Programm stärker spezialisieren. Bei fachspezifischen Programmen ist der Aufbau anders, hier fällt der Abteilungswechsel weg oder geringer aus.

Welche Erwartungen werden an Trainees gestellt?

Trainees werden eingestellt, damit sie viel lernen – es wird also nicht erwartet, dass sie bereits alles wissen. Trotzdem wollen vor allem große Unternehmen nur die besten Hochschulabsolventen für sich gewinnen und wählen ihre Trainees in mehrstufigen Bewerbungsprozessen aus. Bachelor-Absolventen müssen sich glücklicherweise kaum noch Gedanken machen, ob sie einen Job als Trainee bekommen. Heute akzeptieren die meisten Arbeitgeber einen Bachelor-Abschluss.

Die Erwartungen im Trainee-Programm hängen natürlich vom jeweiligen Arbeitgeber ab – grundsätzlich solltest du aber viel Lern- und Leistungsbereitschaft mitbringen und hohen Einsatz zeigen. Wichtig ist, dass vorab klar ist, welche Zielsetzung das Trainee-Programm verfolgt und welche Ziele du selbst erfüllen sollst. Diese Vereinbarungen sollten durch Gespräche mit einem Mentor oder Betreuer regelmäßig überprüft werden. Und es wird erwartet, dass du als Trainee ein Netzwerk im Unternehmen aufbaust. Häufig lernst du bei Veranstaltungen sogar die Top-Manager kennen – und kannst als potenzielle Führungskraft von übermorgen Eindruck hinterlassen.

Vorteile und Nachteile von Trainee-Programmen

Du hast deinen Abschluss in der Tasche und fragst dich, was besser ist: Trainee-Programm oder Direkteinstieg? Oder solltest du noch einen Master dranhängen? Alle Varianten haben Vor- und Nachteile – unsere Übersicht hilft bei der Entscheidung. Eins vorweg: Wenn du über den Einstieg als Trainee nachdenkst, spielt die Qualität des Programms eine entscheidende Rolle. Nur wenn du für dich das richtige Programm findest, kannst du die folgenden Punkte voll ausschöpfen – und nur dann ist das Trainee-Programm eine echte Alternative zum Direkteinstieg.  

Erstmal ein Trainee-Programm nach dem Studium, oder doch der Direkteinstieg?

Trainee-Programme sind aufwendig und können Arbeitgeber bis zu 100.000 Euro im Jahr kosten. Die Unternehmen sind deshalb meist daran interessiert, ihre gut ausgebildeten und motivierten Trainees zu halten. Das kann bei Direkteinsteigern anders sein: Sie leisten sofort volle Arbeit – und sind für Unternehmen meist mit geringeren Einsätzen verbunden.

In einem guten Trainee-Programm bekommst du außerdem nach einer ausgiebigen Einarbeitungsphase in der Startabteilung die Möglichkeit, verschiedene Fachbereiche und Standorte des Unternehmens kennenzulernen – im Idealfall gibt’s sogar eine Auslandsstation. Während des Traineeships wirst du meist von einem Mentor betreut und hast so einen Ansprechpartner, an den du dich immer wenden kannst.

Du willst nach dem Studium schnell Verantwortung in einem festen Job übernehmen? Dann ist der Direkteinstieg der richtige Weg für dich. Position und Verantwortungsbereich klar umrissen und nach einer kurzen Einarbeitung bekommst du als Einsteiger gleich eigene Projekte und Aufgaben. Wer sich schnell Expertenwissen für eine bestimmte Funktion aneignen will, könnte als Direkteinsteiger glücklich werden.

Vor allem Absolventen, die schon eine Ausbildung vor dem Studium absolviert haben, sind mit dem Direkteinstieg gut beraten. Für sie wäre ein Trainee-Programm eher eine zeitliche Verzögerung auf dem Weg zu einer verantwortungsvollen und gut bezahlten Position. Und wenn du Pech hast, könnte die Entscheidung für ein Trainee-Programm nach bereits langer Ausbildung sogar als Mangel an Entschlusskraft oder fehlendes Selbstvertrauen ausgelegt werden.

Selbstständiges Arbeiten ab dem ersten Tag bedeutet aber auch viel Verantwortung – deshalb ist der Direkteinstieg im Vergleich zu Trainee-Programmen der Sprung ins kalte Wasser.  

Die Vorteile von Trainee-Programmen:

Lohnt sich ein Trainee-Programm? Oder ist diese Art der Ausbildung nichts für dich? Um dir die Entscheidung zu erleichtern, zeigen wir die Vor- und Nachteile im Überblick. Finde mit unserer Checkliste selbst heraus, welche Gründe für ein Traineeship sprechen – und welche dagegen.

1. Viele Einblicke zur Orientierung: Trainees lernen meist verschiedene Abteilungen eines Unternehmens kennen, im Schnitt sind es vier bis fünf Stationen. Dabei können Einsteiger herausfinden, welche Aufgaben ihnen besonders liegen. Ein Vorteil für alle Trainees, die sich nach der Uni noch orientieren wollen. Wenn du bereits konkrete Karrierevorstellungen hast, kannst du auch ein fachspezifisches Programm wählen. Einige Unternehmen bieten Traineestellen an, die dich gezielt auf eine Anschlussposition vorbereiten.

2. Intensive Förderung: Ein Trainee-Programm gilt als eine Art weitere Ausbildung nach dem Studium, entsprechend gut werden die Teilnehmer im Idealfall gefördert. Bei den meisten Unternehmen gibt es Schulungs-Elemente, so schickt Unibail-Rodamco alle Trainees zu jährlichen Gruppen-Seminaren. Auch auf eine intensive Einführungsphase legen die meisten Arbeitgeber viel Wert – ein klarer Vorteil von Trainee-Programmen gegenüber vielen klassischen Einstiegspositionen.

3. Aufbau von Netzwerken: Was bringt ein Trainee-Programm neben den Inhalten? Wertvolle Kontakte. Als Trainee kannst du dein eigenes Netzwerk im Unternehmen aufbauen, lernst neben deinen Kollegen oft viele erfahrene Mitarbeiter oder sogar Top-Manager kennen. Außerdem stellen große Arbeitgeber wie die Telekom ihren Trainees Mentoren an die Seite – auch sie sind ein klarer Vorteil und können wertvolle Kontakte für die Karriere sein.

4. Auslandserfahrung: Trainee-Programm ja oder nein? Auch deine Lust aufs Ausland könnte den Ausschlag geben. Vor allem große Unternehmen legen viel Wert auf internationales Arbeiten. So sind zum Beispiel bei Eon Auslandsphasen für Trainees fest eingeplant. Dafür werden hohe Anforderungen an Bewerber gestellt: Fremdsprachenkenntnisse sind Pflicht, erste Auslandserfahrung mindestens gewünscht. Außerdem darf Reisebereitschaft nicht fehlen.

5. Grundlage für steile Karriere: Vom Trainee-Schreibtisch auf den Chefsessel: Häufig gilt die Ausbildung als Grundstein für eine erfolgreiche Karriere. Hier liegen auch Vorteile von Trainee-Programmen für Unternehmen: Sie bilden ihre eigenen Führungskräfte der Zukunft aus. Da Arbeitgeber viel in die Nachwuchskräfte investieren, sollen sie langfristig an den Konzern gebunden werden. Das zeigt sich auch an den Verträgen: Mehr als die Hälfte der Arbeitgeber stellt Trainees unbefristet ein.  

Die Nachteile von Trainee-Programmen:

Viele Absolventen wollen nach dem Studium am liebsten eins: endlich eigenverantwortlich arbeiten. Ist ein Trainee-Programm dann die falsche Wahl? Je nach Unternehmen gibt es einige verschulte Elemente, Trainees haben einen anderen Stand als Direkteinsteiger. Das mag einige Bewerber abschrecken, doch in den meisten Fällen übernehmen auch Trainees im Laufe der Zeit bereits verantwortungsvolle Aufgaben. Und auch in deinem Lebenslauf zählt ein Trainee-Programm als Berufserfahrung.

1. Kein Top-Gehalt: Trainee-Programm oder Direkteinstieg? Wer nach dem Abschluss vor allem den Kontostand im Blick hat, zögert vielleicht bei einer Trainee-Bewerbung, denn das Gehalt ist häufig niedriger. Allerdings orientieren sich viele Arbeitgeber bei der Vergütung von Trainees an branchenüblichen Einstiegsgehältern, schließlich wollen sie hochqualifizierte Absolventen gewinnen. Auf lange Sicht könnten sich Trainee-Programme wegen der guten Ausbildung ohnehin auszahlen – auch wenn sie nicht sofort ein Top-Gehalt bieten.

2. Mögliche Unsicherheit: Mehr als die Hälfte Prozent der Unternehmen stellen ihre Trainees unbefristet ein – aber was wird aus dem Rest? Sie gehen das Risiko ein, nach dem Programm wieder auf der Straße zu stehen. Allerdings: Auch andere Einstiegsjobs sind häufig befristet. Außerdem stecken viele Unternehmen in Trainee-Programme viel Zeit und Geld, sie streben ein langfristiges Arbeitsverhältnis an. Das zeigt sich in Ausnahmefällen sogar für Trainees in einer Rückzahlungsvereinbarung, falls sie das Unternehmen von sich aus frühzeitig verlassen.

3.Harte Auswahlverfahren: Vor allem bei großen Unternehmen gilt: Traineestellen sind begehrt, der Kampf um die wenigen Plätze ist hart. Häufig werden die Programme zu bestimmten Terminen ausgeschrieben, eine riesige Menge an Bewerbungen geht ein. Im Anschluss müssen sich Kandidaten oft in Assessment-Centern mit anderen Absolventen messen. Hier musst du dich gut vorbereiten und gegen die Konkurrenz durchsetzen – aber wenn du es schaffst, kann es sich lohnen.  

Master statt einem Trainee-Programm und dem Direkteinstieg?

Du hast erst einen Bachelor-Abschluss und fragst dich, ob Trainee-Programm oder Master der bessere Weg ist? Die weiteren Studienjahre sind für dich besonders geeignet, wenn du noch nicht genug von der Uni hast, dir noch theoretisches Wissen aneignen willst und dich noch nichts ins volle Berufsleben zieht.

Je nach Branche könnte der Master auch später Voraussetzung für eine verantwortungsvolle Position sein – hier solltest du dich informieren. Und dann stellt sich nach deinem Master-Abschluss die Frage: Trainee oder Direkteinstieg? Auch ein Trainee-Programm nach dem Master kann eine gute Entscheidung sein. Die Hauptsache ist, dass du für dich selbst den besten Weg findest.

Trainee-Programme bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU)

Denkt man an Trainee-Programme, denkt man meist an große Konzerne und High Potentials. Doch auch kleine Unternehmen bieten die beliebte Alternative zum Direkteinstieg an. Ihnen sind Persönlichkeit und Leidenschaft oft wichtiger als ein durchdesignter Lebenslauf und Top-Noten.

Plätze in den Trainee-Programmen namhafter Konzerne sind äußerst gefragt. Auf eine Ausschreibung gibt es häufig mehrere hundert Bewerbungen. Wer keine überdurchschnittlichen Noten und mehrere Praktika vorweisen kann, hat meist schlechte Chancen auf eine Stelle bei Daimler, Adidas oder Munich Re.

Doch insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen können eine Alternative sein: Die Konkurrenz ist nicht so groß und man lernt genauso viel - nur anders.

Die Möglichkeit, die ersehnte Trainee-Stelle zu bekommen, ist für Absolventen hier wesentlich besser. Oft zählen bei den vermeintlich kleinen Arbeitgebern Engagement, ein interessiertes Auftreten, Sympathie sowie Lernbereitschaft und Leidenschaft besonders viel. Ein nur durchschnittlicher Notendurchschnitt oder eine Lücke im Lebenslauf können die genannten Soft-Skills wettmachen. Denn je kleiner das Team, desto wichtiger ist es, dass du gut reinpasst. Und das hängt weniger von deinen Noten als von deiner Persönlichkeit ab.  

Vor- und Nachteile "kleiner" Trainee-Programme

Hat ein Bewerber eine der beliebten Stellen ergattert, kommt er in den Genuss einiger Vorteile gegenüber seinen Kollegen bei den Großkonzernen. In den meisten kleinen und mittleren Unternehmen kennen sich die Angestellten untereinander persönlich.

Als Trainee bekommt man dementsprechend schnell einen umfassenden Einblick in das gesamte Unternehmen. Nicht selten hat man die Möglichkeit mit dem Vorstand zu reden und Erfahrungen auf breiter Ebene zu sammeln – bei einem Global Player so fast undenkbar. Ein Nachteil ist allerdings das Gehalt, welches meist weniger üppig ausfällt. Laut Gehaltsdatenbank Personalmarkt verdienen Trainees in kleinen Unternehmen mit bis zu 100 Mitarbeitern durchschnittlich 4.000 Euro weniger im Jahr als ihre Kollegen bei mittelgroßen Arbeitgebern mit bis zu 1.000 Angestellten.

Schwieriger ist bei den "Kleinen" auch die Weiterbildung der Trainees in Workshops und die persönliche Betreuung. Kleineren Unternehmen fehlen hierzu oft die finanziellen und zeitlichen Mittel. Doch auch für dieses Problem gibt es mancherorts eine Lösung: In Niedersachsen beispielsweise bietet "GÖtrain" akademischen Berufsanfängern eine Anlaufstelle für die Suche nach einem passenden Trainee-Programm.

Absolventen, die auf der Suche nach einer Trainee-Stelle sind, sollten also nicht ausschließlich große Konzerne im Blick haben. Gerade wer auch seine spätere Laufbahn eher bei einem kleinen oder mittelständischen Unternehmen sieht, sollte gleich den Einstieg als Trainee dort versuchen.

Die besten Trainee-Programme in Deutschland und im Ausland

Passt dein Trainee-Programm wirklich zu dir? Das findest du vermutlich erst raus, wenn du mittendrin bist. Aber vielleicht kann diese Übersicht dir vorab helfen: Wir stellen einige der attraktivsten Trainee-Programme in Deutschland vor. Alles, was Bewerber wissen müssen.

Trainee-Programm bei Deloitte

Das Unternehmen bietet Trainees den Einstieg im Financial Service an. Wer mit einem multifunktionalen Ansatz die Finanzindustrie kennenlernen möchte, ist hier genau richtig.

Deloitte sucht vor allem Bewerber, die BWL und Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsmathematik oder Wirtschaftsrecht mit den Vertiefungen Wirtschaftsprüfung, Rechnungslegung, Steuern, Kreditwirtschaft, Finanzierung oder Controlling studiert haben. "Mit guten Ergebnissen", wie es im Unternehmen heißt.

Wer schon ein Praktikum im Bereich Financial Services absolviert hat, ist gegenüber anderen klar im Vorteil. Absolventen können jeweils zum Quartalsbeginn am Deloitte-Standort Berlin, Düsseldorf, Hamburg, Hannover, Frankfurt am Main oder München als Trainee starten - allerdings nur, wenn sie auch sehr gute Englischkenntnisse mitbringen.

Trainee-Programm bei der Deutschen Bank

Kaum eine Bank in Deutschland bietet in so vielen Unternehmensbereichen Trainee-Programme an wie die Deutsche Bank. 2016 sind es 10 verschiedene Angebote. Dazu zählen etwa Compliance, Risk, Human Resources oder Group Technology & Operations. Alle Trainee-Programme beginnen mit einer Orientierungsphase an einem internationalen Standort. Für Trainees aus Deutschland heißt das oft: bis zu sechs Wochen London. Zurück in der Heimat übernehmen sie erste Projektverantwortung.

Wer im letzten Studienjahr ist, kann sich bewerben. Für Absolventen gilt: Der letzte Studienabschluss sollte nicht länger als zwölf Monate zurückliegen. Ein Wirtschaftsstudium ist oft von Vorteil, aber nicht bei allen Programmen Voraussetzung. Mindestens "gute akademische Leistungen" werden erwartet. Für ihre Trainee-Programme stellt die Deutsche Bank auch Bachelor-Absolventen ein. Etwas ungewöhnlich: Selbst Kandidaten mit Doktortitel können sich bewerben.

Trainee-Bewerber haben deutlich bessere Karten, wenn sie bereits ein Praktikum bei der Deutschen Bank absolviert haben. Besonders geeignet ist dafür das achtwöchige "Summer Internship Program". Wer dabei erfolgreich ist, bekommt danach oft einen Trainee-Vertrag angeboten und kann sich voll aufs Examen konzentrieren.

Trainee-Programm bei der Munich RE

Das internationale Trainee-Programm bei der Munich Re dauert volle 24 Monate. Es wird in München, London, Mailand, Princeton, Johannesburg, Sydney, Singapur, Peking, Seoul, Hongkong und Tokio angeboten.

In drei zentralen Ausbildungsmodulen lernen die Trainees ihr Handwerk on- und off the Job. Lehrgänge und Workshops finden am Zentralstandort in München und im amerikanischen Princeton statt.

Das Programm bildet hauptsächlich für das Kerngeschäft der Munich Re aus, zum Beispiel als Risiko-Underwriter, Aktuar oder Claims Manager. Trainees können danach auch in einen Zentralbereich gehen, etwa ins Accounting oder als Financial Analyst. Von Bewerbern erwartet die Munich Re, dass sie im Studium (Bachelor, Master und PhD) entsprechende Schwerpunkte gelegt haben, bevorzugt in den Fächern Mathematik, Statistik, Risikomanagement, Wirtschafts-, Ingenieur- oder Rechtswissenschaften. Erste praktische Erfahrungen und Kommunikationsstärke - auch in Englisch - sollten Absolventen mitbringen.

Trainee-Programm bei Benteler

Benteler bietet drei verschiedene Programme an: International Management, Steel/Tube Technic und Automotive. Das "International Management Trainee-Programm" dauert 15 Monate. In dieser Zeit lernen Trainees mindestens drei Abteilungen des Automobilzulieferers kennen.

Auch ein Auslandsaufenthalt von rund vier Monaten ist integriert. Benteler zielt mit dem Programm auf Wiwis, Ingenieure und Juristen mit sehr guten Noten. Für sein Automotive Trainee-Programm sucht Benteler internationale Absolventen. Muttersprache sollte Tschechisch, Ungarisch, Spanisch, Portugiesisch, Chinesisch, eine hinduistische Sprache oder Russisch sein. Gute Deutsch- und/oder Englischkenntnisse werden vorausgesetzt. Für die internationalen Programme erwartet das Unternehmen eine Bewerbung auf Englisch.

Trainee-Programm bei Hydro Aluminium

Das Hydro Graduate Program dauert 15 bis 18 Monate. Während dieser Zeit durchlaufen Absolventen mehrere Abteilungen an zwei oder mehr Standorten des Unternehmens. Der Vorgesetzte ist dabei zugleich Mentor. Freie Stellen für sein Trainee-Programm schreibt Hydro im Herbst aus.

Teil des Programms ist auch ein On-Boarding-Programm, ein internationaler, mehrtägiger Kennenlern-Workshop und die Hydro Fundamentals: weitere Workshops zur Unternehmensgeschichte, zu Werten, Struktur und Strategie des Unternehmens. Wer den Sprung in das Trainee-Programm geschafft hat, wird mit einem befristeten Arbeitsvertrag ausgestattet, der ihm rund 43.000 Euro Gehalt garantiert. Drei Monate vor Ablauf des Vertrages werden die Anschlusskonditionen verhandelt.

Trainee-Programm bei Sick

Neben dem Direkteinstieg bietet Sick das Einstiegsprogramm "SensorING" an. Es dauert zwölf Monate und richtet sich an Ingenieure und Techniker, die in Forschung und Entwicklung arbeiten möchten. In drei Modulen lernen die Teilnehmer unterschiedliche Technologien, Entwicklungstools und Methoden des Projektmanagements kennen.

Jeder Teilnehmer ist in einem Fachbereich angesiedelt und erhält dort in den ersten Monaten seine Einarbeitung.

Im zweiten Modul steht ein Perspektivwechsel auf dem Programm: Die Teilnehmer arbeiten einige Monate mit den Schnittstellenbereichen des eigenen Fachbereichs zusammen und übernehmen dort Verantwortung für Teilarbeitspakete in verschiedenen Entwicklungsprojekten. Im dritten Modul können sie einen weiteren Fachbereich - oder eine der (inter-)nationalen Tochtergesellschaften des Konzerns kennenlernen. Die Arbeitsverträge bei SensorING sind unbefristet. Nach Ende des Programms beginnen die Teilnehmer ihre Arbeit als Entwicklungsingenieure.

Probleme im Trainee-Programm: Abbrechen oder Durchziehen?

Du bist frustriert, weil dir dein Job als Trainee nicht gefällt – und du denkst sogar über eine Kündigung nach? Diese Punkte können dir bei der Entscheidung helfen, ob du als Trainee kündigen oder besser durchhalten solltest.

Nach der Uni hast du einen Platz als Trainee ergattert – doch die Euphorie lässt schnell nach, weil dir das Programm überhaupt nicht gefällt? Dann mach zunächst eine Bestandsaufnahme: Was gefällt dir nicht? Sind es die Kollegen, die Aufgaben, die Arbeitsatmosphäre? Nerven dich das Pendeln ins Büro oder ständige Meetings? Schreibe alles auf, was dich stört (und auch, was dir gefällt). Erst wenn hier Klarheit herrscht, kannst du mit den folgenden Punkten weitermachen.

Überprüfe deine Einstellung als Trainee

Gerade als Trainee stehst du in der Hierarchie eines Unternehmens nicht an der Spitze. Du nimmst Aufgaben entgegen, musst zunächst die Dinge erledigen, die von dir erwartet werden. Ungewohnt - im Studium konntest du deine Zeit freier einteilen und warst flexibler. Kommst du vielleicht anfangs mit dieser Umstellung nicht zurecht? Die gute Nachricht: Je weiter du als Trainee kommst, desto mehr kannst du eigenverantwortlich arbeiten. Das heißt natürlich nicht, dass du dich ausbeuten lassen sollst. Mach dir einfach klar, dass du als Trainee noch am Anfang deiner Karriere bist – und es von jetzt an bergauf geht.

Probleme mit Aufgaben und Kollegen als Trainee

Dir macht die Arbeit keinen Spaß und mit deinen Chefs und Kollegen kommst du überhaupt nicht klar? Dein Vorteil: In der Regel schnupperst du als Trainee in viele Abteilungen hinein und wechselst öfter das Umfeld. Wenn du dich mit jemandem nicht verstehst oder dir eine Abteilung überhaupt nicht gefällt, musst du also nur eine gewisse Zeit durchhalten, bevor sich etwas ändert. Wenn keine regelmäßigen Wechsel eingeplant sind oder es grundlegende Probleme gibt, sprich es bei deinem Mentor oder Vorgesetzten an. Vielleicht ist die Versetzung in ein anderes Büro oder ein neuer inhaltlicher Schwerpunkt möglich?

Wenn Versprechungen nicht eingehalten werden

Im Arbeitsvertrag klang dein Trainee-Programm super, aber die Realität sieht ganz anders aus? Dann fordere dein Recht ein! Wenn dir im Vertrag Auslandsphasen zugesichert wurden, stehen sie dir zu. Hattest du nur eine mündliche Zusage, dann musst du bei deinem Vorgesetzten gut verhandeln. Überlege dir im Vorfeld konkrete Forderungen und begründe sie – aus Sicht deines Gegenübers. Stelle klar, was das Unternehmen davon hat. Du musst also erklären, warum du deine Aufgaben im Marketing effizienter oder besser nach einem Social-Media-Seminar erledigen kannst oder dass du im Werk in Brasilien Erfahrungen sammelst, die du dann für die Arbeit in der Entwicklungsabteilung nutzen kannst.

Du hast alles versucht, aber es wurde nicht besser? Dann wäge ab, ob die Probleme so groß sind, dass du das Trainee-Programm abbrechen solltest – oder ob doch die Vorteile überwiegen. Vielleicht findest du das Gehalt zu niedrig, aber dafür warten noch spannende Einsätze auf dich, die es ausgleichen?

Einige Aufgaben sind langweilig, aber dafür die Kollegen super? Auch entscheidend: Wie weit bist du in deinem Trainee-Programm? Nach wenigen Wochen kannst du noch auf Besserung hoffen – und wenn du nur noch drei Monate vor dir hast, kannst du die vielleicht auch noch durchziehen? Mache Pro- und Contra-Listen und entscheide dann, was wirklich wichtig ist. Und frage dich natürlich: Was käme danach?

Was passiert, wenn du als Trainee kündigst?

Wenn du dein Trainee-Programm abbrechen willst, checke deine Kündigungsfrist im Arbeitsvertrag und überlege dir, wie es nach dieser Zeit weitergehen würde. Bist du finanziell so abgesichert, dass du das Risiko eingehst, vorübergehend keinen Job zu haben? Denn wenn du selbst kündigst, erhältst du im Normalfall drei Monate lang kein Arbeitslosengeld. Bestenfalls nutzt du die bequeme Position, dir aus einem festen Job heraus eine neue (Trainee-)Stelle zu suchen. Und dann versuche trotz aller Probleme, dich im Guten von deinem Arbeitgeber zu trennen – schließlich willst du noch ein Zeugnis bekommen, das deinen Trainee-Einsatz bis zur Kündigung würdigt.

Wie du vom Abbruch des Trainee-Programms profitieren kannst

Du hast dein Trainee-Programm gekündigt? Trotzdem war die Zeit sicher nicht umsonst. Sieh es als nützliche Erfahrung an, vermutlich weißt du jetzt, was du beim nächsten Mal direkt anders machen würdest. Und auch in künftigen Bewerbungen kann dein Knick im Lebenslauf zum Vorteil werden: Zu deinem Entschluss, abzubrechen und ganz neu anzufangen, gehören Mut und eine starke Persönlichkeit. Mache nur nicht den Fehler, in Vorstellungsgesprächen über deinen alten Arbeitgeber zu lästern – egal, wie frustrierend dein Traineeship war.

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